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25.073 Quadratmeter „Grau statt Grün“

von rene

Ein Kommentar von Sascha Jabali zur heutigen Gemeinderatssitzung:

Es ist zwar grundsätzlich erfreulich und sehr zu begrüßen, dass nun auch andere Fraktionen des Gemeinderates erkannt haben, dass der nachhaltige Umgang mit dem Planeten – nach Jahrzehnten der großflächigen Zerstörung
– DAS zentrale Thema unserer Gegenwart und Zukunft ist.
„Grün statt Grau“ ist der Slogan mit dem in Villach geworben und um die „Themenführerschaft“ wettgeeifert wird.

Weniger erfreulich ist allerdings, dass diesen vollmundigen
Ankündigungen bislang kaum ernst zu nehmende Taten folgten – im Gegenteil! Obwohl erst in der vergangenen Gemeinderatssitzung am 28.09.2018, auf Antrag der Grünen und Verantwortung Erde hin, einstimmig beschlossen wurde, dass Villach zur „Bodenbündnis-Gemeinde“ wird und sich somit unter anderem aktiv um eine Trendumkehr (!) in der Frage des Bodenverbrauchs bemüht, stehen in der kommenden Gemeinderatssitzung abermals mehrfach Umwidmungen von Grünland in Bauland zur Debatte.

Insgesamt werden seitens der Stadtregierung alleine in dieser Sitzung unglaubliche 25.073 Quadratmeter Grünraum, die bislang für die Forst- und Landwirtschaftliche Nutzung bestimmt waren, zur Umwidmung vorgeschlagen.
Wo derzeit noch Wald und Wiese der Landwirtschaft und als Kohlenstoffspeicher dienen, sowie vielen Tieren und Kleinstlebewesen Lebensraum bieten, soll, wie auch in unzähligen Fällen davor, gerodet und versiegelt werden. Und das, obwohl mittlerweile in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft vor den verheerenden Folgen der Entwicklung des Bodenverbrauchs gewarnt wird.

Endloses Wachstum auf begrenztem Raum ist nicht möglich – dies gilt auch für Villach.

Verantwortung Erde wird den vorgeschlagenen Umwidmungen daher keine
Zustimmung erteilen, sondern ersucht die anderen Fraktionen des Gemeinderates darum, endlich ernst gemeinte Initiativen und Maßnahmen, wie den vorübergehenden Umwidmungsstop, zuzulassen und
umzusetzen. Es braucht dringend einen Moment des Innehaltens, der Reflexion und der Neuausrichtung anstatt ungebremst die Lebensgrundlagen gegenwärtiger und zukünftiger Generationen langfristig zu zerstören.

„Es liegt in unser aller Hand zu retten, was noch zu retten ist und unsere Bewegung steht für jederlei Zusammenarbeit, die dieses Ziel verfolgt, zur Verfügung. Wir werden uns aber auch weiterhin nicht von „Marketing-Strategien“ und „Green-Washing“ blenden lassen, sondern genau darauf achten, was von den Slogans und Überschriften auch tatsächlich bleibt und in die Tat umgesetzt wird“

P. S.: Auf den Bildern ist jene Zerstörung zu sehen, die durch Umwidmungen zugunsten wirtschaftlicher Interessen in den vorangegangenen Sitzungen des heurigen Jahres bereits beschlossen und „umgesetzt“ wurden. Die 25.073 m² die in der heutigen Sitzung zur Debatte stehen sind da noch nicht dabei….

Den einstimmig beschlossenen Antrag zur „Bodenbündnis-Gemeinde“ findet ihr hier:

https://verantwortung-erde.org/…/Selbst%C3%A4ndiger_Ant…

Unseren Vorschlag zu einem vorübergehenden Umwidmungsstop hier:

https://verantwortung-erde.org/…/Selbst%C3%A4ndiger_Ant…

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