Geplanter Neubau am Burgplatz zeigt falsche Prioritäten auf
„Nach 14 Jahren mit rechtlichen Auseinandersetzungen wurde das ehemalige „Nais-Haus“ am Burgplatz kürzlich abgerissen, um Platz für ein modernes Bauprojekt zu schaffen.“ war in der Presse zu lesen – ganz so, als würde mit Abriss und Neubau jetzt endlich alles gut werden.
„Doch es ist eben nicht gut, wenn wir in der bereits dicht verbauten Innenstadt zusätzlich Flächen versiegeln.“, stellt Stadtplanerin Gaby Krasemann von der Fraktion ERDE fest. Die vielen Hitzeperioden haben es uns in diesem Sommer deutlich spüren lassen: unsere Innenstadt bzw. die „Alt“ ist ein einziger Hitzehotspot. „Wir müssen hier dringend Bereiche schaffen, die zur Abkühlung beitragen und auch bei Starkregen Wasser aufnehmen können. Mehr überbaute Flächen verschärfen nur die Probleme“ ist sich Krasemann sicher.
Deshalb ist es völlig unverständlich, warum die Stadt nicht schon vor Jahren die Fläche erworben und als „Grüne Ecke“, als Naherholungsraum für die Bewohner:innen und Gäste, umgestaltet hat. Man sollte die Frage stellen, warum die Stadt stattdessen über den kostenintensiven Klagsweg eine Überbauung des an sich viel zu kleinen Grundstücks so vehement forciert hat:
„Ich würde mir das gleiche Engagement bei der Beseitigung des zahlreichen Leerstands, vor allem in der Innenstadt wünschen“, konstatiert Krasemann und stellt klar: „Stadtentwicklung hat in erster Linie dem Gemeinwohl zu dienen – eine weitere Verdichtung in diesem Teil der Innenstadt, die allein der privaten Gewinnmaximierung dient und den Bedürfnissen der Anwohner:innen und Bürger:innen so zu widerläuft, ist abzulehnen.“