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Wie organisiert man einen Permablitz?

von Vanessa Rainer

Permablitze sind eintägige, geldfreie Veranstaltungen, die sowohl dem Wissens- und Erfahrungsaustausch, als auch der praktischen Umsetzung von Permakultur-Elementen dienen.

Bei PermaBlitzen werden permakulturelle Aktionen mit Hilfe von mehreren Menschen blitzschnell erledigt. Als TeilnehmerIn kannst du Wissen, Fähigkeiten, Techniken erlernen bzw. austauschen. Außerdem profitierst du vom Netzwerk während du andere Permakultur-PraktikerInnen und Projekte kennenlernst.

Das heißt, dass ein Permablitz grundsätzlich drei verschiedenen Zwecken dient:

  1.  dem Wissensaustausch über Permakultur im Allgemeinen sowie über spezielle Elemente einer Permakultur
  2.  der blitzschnellen (deshalb „PermaBLITZ“), praktischen Umsetzung eines Permakultur- Elements an einem Hof/in einem Garten mit Hilfe der TeilnehmerInnen
  3.  dem gegenseitigen Kennenlernen und der Vernetzung von Initiativen und Permakultur- Höfen oder -Projekten

Permablitze können natürlich verschieden aussehen, je nachdem wo sie veranstaltet werden und wer sie initiiert. Dennoch könnte ein grundsätzlicher Ablauf nach folgendem Schema geplant werden:

  • Vorbereitung des Permablitzes
  • Eintrudeln und Kennenlernen
  • Input bzw. inhaltliche Erarbeitungsphase
  • praktisches Umsetzen des vorher besprochenen Permakultur-Elements
  • Nachbereitung/Aufräumen
  • Reflexion der Aktion und gemeinsames Ausklingen

Vorbereitung des Permablitzes:

Zuerst sollte man sich entscheiden, welches Permakultur-Element man in seinem Garten/an seinem Hof umsetzen möchte. Ist die Entscheidung gefallen, ist es wichtig, dass man sich über das dafür benötigte Material Gedanken macht. Das Material bezieht sich auf Naturmaterialien (wie Erde, Äste, Mulch etc.) genauso wie benötigtes Werkzeug. Das Material sollte am Tag der Veranstaltung schon bereitstehen.

Für die inhaltliche Phase eines Permablitzes ist es empfehlenswert, sich ein bisschen vorzubereiten. Gut ist, wenn man veranschaulichendes Material bei sich hat (wie Bücher, Bilder etc.). Bei Bedarf kann man auch ein Handout erstellen, und darin ein spezielles Element der Permakultur zusammenfassen. Ein Handout kann zum Beispiel wie diese Anleitung zum Bau eines Hügelbeetes aussehen.

Die Dauer des Permablitzes erstreckt sich meistens über einen ganzen Tag. Da Menschen sich, wenn sie zusammen an einem Projekt arbeiten, gerne zuerst kennenlernen, sollte man bedenken, die Veranstaltung früh genug anzusetzen, damit genügend Zeit für persönlichen Austausch bleibt. Zu bedenken ist auch die Anzahl an Sonnenstunden – in der Winterzeit ist die praktische Arbeit schnell zu Ende, wenn es dunkel ist.

Für die praktische Umsetzung, die oft auch körperliche Arbeit mit sich bringt, ist nicht nur das benötigte Material und Werkzeug notwendig, sondern auch dessen Organisation. Manche Arbeiten können gut aufgeteilt werden, wenn man sich zuvor die einzelnen Arbeitsschritte gut überlegt hat. Manchmal empfiehlt sich eine To-Do-Liste oder Schritt-für-Schritt Anleitung (die evtl. auch irgendwo sichtbar gemacht wird), sodass alle TeilnehmerInnen selbst eine geeignete Aufgabe für sich finden können.

Nach der praktischen Umsetzung bzw. Gestaltung werden meistens noch gemeinschaftlich die benötigten Werkzeuge weggeräumt und ggf. gereinigt. Danach kann man den Tag gemütlich bei einem Lagerfeuer und Musik ausklingen lassen!

Weitere organisatorische Details, auf die man achten sollte:

Sobald man sich dafür entscheidet, einen Permablitz zu machen, braucht es auch eine Einladung (Mailverteiler) bzw. eine Veranstaltung , die auf den verschiedensten Kanälen (Websites, FB, etc.) kundgetan wird. In der Einladung sollte der zeitliche Rahmen und der geplante Ablauf vorkommen – sodass sich jeder ein Bild vom Tag machen kann. Außerdem braucht es noch weitere nützliche Informationen, beispielsweise zur Anreise und Unterkunft (falls ein mehrtägiger Permablitz in Planung ist).

Wenn man viele TeilnehmerInnen erwartet, ist es wichtig, genügend Werkzeug (Gartenscheren, Handschuhe, Schaufeln, etc.) für die praktische Umsetzung bereit zu stellen. Sollte nicht genügend vorhanden sein, so sollte man in die Einladung schreiben, welches spezifische Werkzeug mitzubringen ist. Man kann auch in die Einladung schreiben, wenn noch spezielles Material mitgebracht werden kann, wenn vorhanden. Außerdem sollte daran gedacht werden, was man an sonstigen nützlichen Dingen braucht – wie z.B. feste Schuhe und Regen-/Sonnenschutz.

An einem Tag, wo theoretisch wie auch praktisch gearbeitet wird, braucht es natürlich auch genügend Verpflegung. Von Vorteil ist, wenn man schon vorher Essen vorbereitet hat, damit man während dem Tag nicht viel Zeit mit Kochen verbringen muss.

Erfahrungsgemäß sind Speisen, die bereits gekocht sind und nur noch aufgewärmt werden müssen, wie Gulasch, Chili, Suppen, Eintöpfe und Pastasauce sehr praktisch. Außerdem kann man natürlich verschiedene Aufstriche, Salate sowie Brot und Süßspeisen vorbereiten. Schön ist es, wenn man das Essen gemeinschaftlich organisiert (Potluck) – sich also im Vorhinein überlegt, was man essen möchte und was dafür gebraucht wird, damit dann alle TeilnehmerInnen etwas davon mitbringen. Das kann gut mit einem Piratenpad oder dergleichen organisiert werden.

Vor allem aber braucht man gute Laune und Motivation! Wir wünschen euch tolles Gelingen und Umsetzen eurer Wandel-Oasen! 🙂

Hier könnt ihr die Anleitung für die Organisation eines Permablitzes als PDF-Datei runterladen.

Außerdem könnt ihr hier auch eine detaillierte Foto-Dokumentation vom Bau eines Hügelbeetes im Rahmen eines Permablitzes runterladen.