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Weitere 10.000m2 Wiese von Zerstörung bedroht – Verantwortung Erde appeliert an Mitglieder des Gemeinderates die Grünfläche zu erhalten

von Sascha Jabali-Adeh

Am 3. Oktober entscheidet der Villacher Gemeinderat über den Verkauf von 10.000 Quadratmetern Wiese bzw. Wald an die „Ressenig Fahrzeugbau GmbH“.

Die betroffene Grünfläche liegt im Stadtteil St. Martin und grenzt direkt an den Ost-Eingang des Waldfriedhofs. Die Fläche ist derzeit als „Grünland-Friedhof“ gewidmet und bildet, mit ihrem Tier- und Baumbestand, ihrer Pflanzenvielfalt sowie einer Blumenwiese mit Bienenbestockung, einen wichtigen Lebensraum in unserer Stadt.

 

Nun soll die Wiese den Expansions-Plänen des Privatunternehmens weichen und anstelle der Naturfläche ein Industrie-Areal entstehen.

Im vorberatenden Bau-Ausschuss vom 16.09.2019 stimmten SPÖ, FPÖ und ÖVP einstimmig für den Verkauf der Fläche und somit für ihre Zerstörung.

Verantwortung Erde spricht sich, wie auch schon bei der Infineon-Erweiterung, dem Bau des Dehner-Gartencenters und vielen anderen Bauvorhaben, klar für den Erhalt der Grünflächen und somit gegen Verkauf und die geplante Bebauung der Wiese aus.

Längst ist klar, dass die „Betonierungs-Wut“ der vergangenen Jahrzehnte nicht nur Lebensräume und die Artenvielfalt dezimiert hat, sondern unter anderem auch die Ursache für extreme Unwetter und das Überhitzen der Städte darstellt.

Während in der Innenstadt begrünte Bushaltestellen als kühlende „Klimaschutz-Maßnahmen“ präsentiert werden, sollen im Stadtteil St. Martin weitere 10.000 m² lebendigen Bodens zur Versiegelung freigegeben werden. Dadurch wird unter anderem auch in großem Stil jene Erhitzung unserer Stadt weiter befeuert, deren Auswirkungen die Grasmatten bekanntlich lindern sollen.

Doch nicht nur Tier- und Pflanzenwelt würde unter diesem Verkauf leiden, auch die direkt angrenzenden Anrainer sowie hunderte Menschen in den Siedlungen in der Unteren Fellach wären durch den vom Industriebetrieb erzeugten Lärm in ihrer Lebensqualität massiv eingeschränkt.

Darüber hinaus wurde erst im Oktober des vergangenen Jahres im Gemeinderat einstimmig der Betritt zum Bodenbündnis – und somit eine Trendumkehr im Bodenverbrauch – beschlossen. Umso unverständlicher ist daher, dass in Villach trotz unüberhörbarer Warnungen und bereits spürbaren Konsequenzen dennoch weiter an den alten Glaubenssätzen festgehalten wird, anstatt an die Wurzel der Problematik zu gehen und das Versiegeln zu beenden.

Die Entscheidungen in den nächsten Gemeinderatssitzungen werden zeigen, ob ein echtes Interesse am Schutz unserer Ökosysteme besteht, oder ob es sich bei den vielen Lippenbekenntnissen zum Klimaschutz um Greenwashing-Kampagnen handelt. Wir dürfen die Lebensgrundlage Boden nicht länger ungebremst wirtschaftlichen Interessen opfern und dabei allen Warnungen sowie eigenen Plänen und Beschlüssen widersprechen.

Sascha Jabali kündigt daher an, dass Verantwortung Erde dem Verkauf der Fläche nicht zustimmen wird und appelliert an die Mitglieder des Gemeinderates sich ebenfalls für den Erhalt der Grünfläche auszusprechen:

Nehmen wir unsere Verantwortung gegenüber den Anrainern und zukünftigen Generationen wahr, anstatt ihnen noch mehr aufzubürden als sie ohnehin bereits tragen müssen. Der Preis für sie ist mit Geld und Arbeitsplätzen nicht zu bezahlen – es geht um ihre Lebensgrundlage und Lebensqualität.

Wer die Anrainerinitiative die sich für den Erhalt der Grunfläche einsetzt unterstützen möchte, kann das zB. in Form dieser Petition tun:

https://www.openpetition.eu/at/petition/online/stoppt-den-ausverkauf-der-natur-in-villach-2#petition-main

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